Die Deklaration, das heißt die Auflistung der Zusammensetzung, Inhaltsstoffe, Zutaten, Zusatzstoffe usw auf der Futterverpackung sollte man sich genau durchlesen und nicht nur auf das Großgedruckte auf der Vorderseite der Verpackung achten. Aber was sagt die Liste der Inhaltsstoffe auf der Verpackung über die Zusammensetzung, also die verwendeten Rohstoffe, des Futters aus. Worauf soll man achten? Welche Zutaten müssen deklariert werden und wie?! Welche Zutaten sind gut, welche weniger oder gar nicht geeignet? Laut Futtermittelverordnung sind die Hersteller von Tiernahrung gesetzlich dazu verpflichtet, die einzelnen Bestandteile des Futters zu deklarieren. Und zwar, wie bei Nahrungsmitteln für Menschen auch, in absteigender Reihenfolge. Das heißt: Die Zutat, die an erster Stelle steht, macht den Hauptbestandteil des Futters aus. So sollte man nachvollziehen können, ob zB der angegebene Proteingehalt tierischen oder pflanzlichen Ursprungs ist. Es gibt zwei Arten der Deklaration: die offene und die geschlossene.
Je nach Art der Deklaration kann es zu Verschiebungen bei der tatsächlichen Zusammensetzung des Futters kommen
Offene Deklaration
Die einzelnen Zutaten werden in der Reihenfolge angegeben, in der sie mengenmäßig im Futter enthalten sind.
Beispiel Getreide: Mais, Gerste, Weizen, Hafer
Geschlossene Deklaration
Hier werden Futtermittelgruppen angegeben.
Beispiel Getreide: Hier werden die einzelnen Getreidesorten als "Getreide" zusammengefasst und stehen somit entsprechend weiter vorne in der Liste der Inhaltsstoffe.
Hinter diesem Sammelbegriff können sich verschiedene Getreidesorten, wie zb Hafer, Weizen, Gerste, Mais sowie alle Verarbeitungsformen, zb ganze Körner, Flocken, Mehle verbergen.
Unter folgenden Begriffen verstecken sich oft Zutaten, die aus minderwertigen Rohstoffen bestehen und die in der Tiernahrung eigentlich nichts zu suchen haben.
"Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse"
Dieser Begriff umfasst alle Bestandteile von geschlachteten Tieren, frisch oder haltbar gemacht - Rind, Schwein, Geflügel, Schaf,...
Es handelt sich meist um Innereien wie Lunge, Leber, Milz, Magen Euter, Darm,... aber auch Schnäbel, Krallen, Federn, Fell, Borsten, Ohren, Sehnen, Knorpel, Blutgefäße, Drüsen usw. Also alle Produkte, die bei der Verarbeitung der Schlachttiere anfallen aber nicht für den menschlichen Verzehr verwendet werden.
Es können verschiedene Fleischsorten vermischt werden. Wenn zB "Rind" groß auf der Vorderseite der Verpackung steht, können durchaus auch andere Fleischsorten enthalten sein. Vom Rind müssen mindestens 4% enthalten sein. Sortenreinheit ist somit nicht gewährleistet. Für Hunde, die auf eine bestimmte Fleischsorte allergisch sind, wird es schwierig das passende Futter zu finden.
"Fisch und Fischnebenerzeugnisse"
Dieser Begriff umfasst alle Bestandteile, die bei der Verarbeitung von Fischen und Meeresfrüchten anfallen, also auch Gräten, Schuppen, Flossen, Innereien, Schalen,...
"Getreide und pflanzliche Nebenerzeugnisse"
Dieser Begriff umfasst neben Getreide auch diverse Nebenprodukte, die unter anderem bei der Verarbeitung von Getreide, Hülsenfrüchten, Obst, Gemüse und anderen pflanzlichen Produkten für den menschlichen Verzehr anfallen wie zB Nachmehle, Kleber, Kleie, Grannen, Schalen, Stiele, Blätter, ...
"Milch und Molkereierzeugnisse"
Dieser Begriff umfasst alle Milchprodukte, frisch oder haltbar gemacht, sowie Nebenprodukte aus der Verarbeitung von Milch, Käse,... zB Molkepulver
"Bäckereierzeugnisse"
Hier werden Zutaten, die bei der Herstellung und Verarbeitung von Backwaren anfallen, zusammengefasst. ZB Brot, Kuchen, Kekse, Teigwaren,...
Nicht alle tierischen und pflanzlichen Nebenprodukte stellen unbedingt "schlechte" Zutaten für ein Hundefutter dar. Wölfe und Wildkatzen verzehren ihre Beute meist im Ganzen, also samt Fell, Haut, Knochen, Krallen, Innereien,... und fressen ebenso Gräser, Rinden, Wurzeln, Blätter usw.
Jedoch sind Nebenerzeugnisse nicht nahrhaft, wertvoll und gehaltvoll an Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen, hochwertigen Proteinen, Nährstoffen und sollten daher nicht den Hauptbestandteil des Futters ausmachen. Dieser sollte aus frischem Fleisch, Innereien, Obst und Gemüse bestehen.
Getreide, Milchprodukte und Bäckereierzeugnisse sollten im Futter gar nicht enthalten sein. Diese Zutaten sind nicht artgerecht für Fleischfresser, können dick und krank machen.
Fazit: Generell sollte man von Produkten mit großzügig und unklar formulierten Sammelbegriffen absehen, denn hier können sich schwer verdauliche, Allergien oder Krankheiten auslösende Inhaltsstoffe verstecken wie zB Zucker, Allergene, minderwertige Protein- und Energiequellen usw. und lieber ein Futter mit klar definierten Zutaten wählen.
Letztendlich zahlt es sich aus, einen genauen Blick auf die Deklaration zu werfen!
Quellen: www.naturavetal.at, www.tiermedizinportal.de, internet
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